• Herzlich willkommen im "neuen" DSLR-Forum!

    Wir hoffen, dass Euch das neue Design und die neuen Features gefallen und Ihr Euch schnell zurechtfindet.
    Wir werden wohl alle etwas Zeit brauchen, um uns in die neue Umgebung einzuleben. Auch für uns ist das alles neu.

    Euer DSLR-Forum-Team

  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • DSLR-Forum Fotowettbewerb neu erfunden!
    Nach wochenlanger intensiver Arbeit an der Erneuerung des Formates unseres internen Fotowettbewerbes ist es Frosty als Moderator
    und au lait als Programmierer gelungen, unseren Wettbewerb auf ein völlig neues Level zu heben!
    Lest hier alle Infos zum DSLR-Forum Fotowettbewerb 2.0
    Einen voll funktionsfähigen Demowettbewerb kannst du dir hier ansehen.
  • Neuer Partner: AkkuShop.de
    Akkus, Ladegeräte und mehr (nicht nur) für Digitalkameras und Drohnen
  • Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2024
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien der Eigenmarken "Upscreen", "Brotec", "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Mitmachen beim DSLR-Forum Fotowettbewerb Juni 2024.
    Thema: "Wiederholung"

    Jeden Monat attraktive Gewinnprämien, gesponsert von unserem Partner PixelfotoExpress.
    Alle Infos zum Juni-Wettbewerb hier!
WERBUNG

Von Stacheln und Federn: Vögel im Süden Arizonas

Sehr fein geht es hier weiter, Simon. Danke für die Mühe, die Du Dir machst, die einzelnen Vogel so ausführlich und informativ zu beschreiben, macht Spaß!
Da schliesse ich mich doch gerne an.. sehr schön Dein Thread, den ich gerne weiter verfolge ! (y)
 
Danke @Frieda2016 und @eric! Die Infos zu recherchieren macht mir natürlich auch Spaß, da gebe ich sie gerne auch weiter :)

Und wie gestern bereits erzählt, war ich auf der Suche nach der Blaukehlnymphe (blue-throated mountaingem). War tatsächlich jetzt auch keine allzu lange Suche, die Kolibris sind kaum scheu, eher wuselig halt. Mit bis zu 13 cm Körpergröße ist diese Art der größte Kolibri, der in den USA vorkommt. Geschichtlich interessant: Der Vogel wurde immer und immer wieder in unterschiedlichen Gattungen geführt. Heute wird er zu den Lampornis (Bergjuwelen) gezählt, aber es ist immernoch unklar, ob diese Art eine Schwesterart einer oder mehrerer anderer Arten ist, oder vielleicht gar ein Vorfahr, der ebenfalls erhalten blieb.

Dafür ist umso klarer, warum sein Name in beiden Sprachen die "blaue Kehle" beinhaltet. Allerdings nur im richtigen Blickwinkel, denn sonst wird aus dem strahlenden blau ein mattes, trockenes Schwarz.

Blaukehlnymphe / blue-throated mountaingem / Lampornis clemenciae by Simon, auf Flickr
 
Weiter geht es mit dem schönen Eichelspecht (acorn woodpecker). Der Eichelspecht macht seinem Namen alle Ehre. Gefällt ihm ein morscher, alter Baum, dann kann es vorkommen, dass er gemeinsam mit seiner "Bande" (die Tiere leben häufig in größeren Verbänden) das gesamte Holz in einem durchgehenden Muster durchbohrt, Loch neben Loch neben Loch, um dort Eicheln zu lagern.

Wieder mal durchgängig coole Bilder, aber der Specht weckt mein weitergehendes Interesse. Über diese Art habe ich mal eine Dokumentation gesehen, in der genau diese Art der Vorratslagerung behandelt wurde.

Hast du evtl. auch das Glück gehabt so einen Baum oder den/die Specht(e) an so einem abzulichten. Das wäre natürlich ein Traum mit Sahnehäubchen... :cool: 😉

.
 
Wieder mal durchgängig coole Bilder, aber der Specht weckt mein weitergehendes Interesse. Über diese Art habe ich mal eine Dokumentation gesehen, in der genau diese Art der Vorratslagerung behandelt wurde.

Hast du evtl. auch das Glück gehabt so einen Baum oder den/die Specht(e) an so einem abzulichten. Das wäre natürlich ein Traum mit Sahnehäubchen... :cool: 😉

.

Nur für dich ein kurzer Einschub zum Thema Eichelspecht. :)

Hier sieht man einen der komplett durchlöcherten Bäume, bzw. die Reste davon (wobei wahrscheinlich erst der Baum tot war, dann kam der Specht) ;)

Eichelspecht / Acorn woodpecker / Melanerpes formicivorus by Simon, auf Flickr
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Rundschwanzhabicht (Cooper's hawk) ist ein habichtartiger Greifvogel, der in seinem Verhalten ein bisschen das vereint, was unser Habicht und unser Sperber zeigen: Während der Habicht häufig in kurzen Flügen vom Ansitz jagt, ist unser Sperber gerne auch mal in längeren, wendigen, schnelleren Verfolgungsflügen durchs Gebüsch zu sehen. Der Rundschwanzhabicht vereint beides. Er ist etwas größer als ein Sperber und hat einen recht langen Schwanz, mit dem er sehr agil ist im Flug.

Eine Story über die ich bei der Recherche gestolpert bin: Im Jahr 1943 wurde ein Rundschwanzhabicht dokumentiert, der statt sich seinen Jungvogel aus einem Nest zu erbeuten einfach das gesamte Nest mitnahm, um die Jungtiere an seine eigenen Jungtiere zu verfüttern. Auch eine Variante...

Das Bild ist auf einem recht regelmäßigen Ansitz dieses Habichts entstanden. Im Hintergrund leuchten die Berge der Huachucas im rot der Morgensonne.

Rundschwanzhabicht / Cooper's hawk / Accipiter cooperii by Simon, auf Flickr
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, das hatte ich mir fast gedacht @eric ;)

Weiter geht es mit einem Vogel aus der Familie der "Neuweltammern". Seit 2010 werden sie als eigene Familie gesehen und sind nicht mehr Teil der Vogelfamilie Ammern, letztendlich sind sie sich aber sehr ähnlich. Als deutscher Muttersprachler ist die Familie dennoch recht verwirrend denn unsere Ammern heißen im Englisch "bunting", während die Neuweltammern im Englischen plötzlich "New world sparrows" heißen, und viele der Arten innerhalb der Familie tragen entsprechend die Bezeichnung "Sparrow". Sparrow wiederrum die Bezeichnung der Sperlinge, wobei die Bezeichnung der Familie der Sperlinge im Englischen "Old world sparrows" ist. Wir haben also die "Old world sparrows" und die "New world sparrows", aber die "New world sparrows" sind deutlich näher an unseren Ammern als an den "Old world sparrows", also den Sperlingen.

Die Familie der Neuweltammern besteht aus vielen unterschiedlichen Vögeln, einige davon sind sich aber enorm ähnlich. Es kam mehrmals vor, dass ich einen Flock von 20-25 Vögeln vor mir hatte, in dem sich 3-4 verschiedene Arten wiederfanden. Sie auseinanderzuhalten war mir aber nur dank der Hilfe der "Locals" möglich. Der Vogel, den ich euch heute zeige, heißt "Schwirrammer" (chipping sparrow), und sieht der weiblichen Dachsammer recht ähnlich, insbesondere wenn es sich noch um jüngere Exemplare handelt, bei denen die markante Haube noch nicht rostbraun leuchtet.

Meine Ausbeute an Neuweltammern hält sich verglichen mit der Häufigkeit, mit der ich sie antraf, in Grenzen, was vor allem daran lag, dass ich mich nach meiner ersten Begegnung mit einer Klapperschlange schwertat, mich einfach mal so auf den Boden zu legen :eek::LOL:


Schwirrammer / Chipping sparrow / Spizella passerina by Simon, auf Flickr
 
Sehr fein, Simon, gefällt mir gut!

Ob Neuwelt- oder Altweltammern, sie sind einer meiner Lieblingsarten. Und ich mag grundsätzlich die eher "naturfarbenen" Vögel am liebsten.
Und obwohl die knallbunten Exoten hier faszinierend sind, gefällt mir auch aus diesem Grund die Blaukehlnymphe besonders gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, der wäre mir doch glatt als Spatz durch die Lappen gegangen 😉 sehr schöne Bilder hier und die Info`s .
Da schau ich gerne rein.
Gruß Olaf
 
Hehe, ja, dass die knallbunten Tiere nicht so deins sind weiß ich ja @Frieda2016 :)

Danke dir Olaf (@HX400V), freut mich =)

So, jetzt hab ich schon so viel erzählt von diesen schlängelnden Wesen, jetzt will ich doch auch mal eines der wenigen Bilder zeigen: Die Texas-Klapperschlange (Western diamondback rattlesnake). Sie ist hochgiftig, und ihr Gift greigt Blutzellen an und zerstört sie. Gewebezerstörungen und starke Schwellungen sind die Folge.

General local effects include pain, heavy internal bleeding, severe swelling, severe muscle damage, bruising, blistering, and necrosis; systemic effects are variable and not specific, but may include headache, nausea, vomiting, abdominal pain, diarrhea, dizziness, and convulsions. Bleeding caused by hemorrhagins is a major clinical effect that can be fatal.

Muss man jetzt vor diesen Tieren in ständiger und panischer Angst leben? Nein! Denn:

1) Wer mit offenen Augen und Ohren unterwegs ist, verhindert einen Zusammenstoß in der Regel schon vorher.
2) Auch in höheren Gras oder auf felsigem Untergrund (die Schlangen sind ziemlich gut getarnt) erkennt die Schlange nahende Menschen bereits früh durch die Vibrationen und hält Abstand.
3) Selbst wenn man ihr zu Nahe kommt, ist ihre erste Reaktion das Schwanzrasseln, für das Klapperschlangen allgemein bekannt sind. Auch darauf kann man gut reagieren und Abstand halten oder nehmen.
4) Die Reichweite der Schlange ist recht gering. Nur etwa die Hälfte der eigenen Körperlänge kann die Schlange bei einem Angriff überbrücken, solange sie nicht vorher eine aufrechte Position eingenommen hat.
5) Und kommt es unwahrscheinlicherweise doch zu einem (erfolgreichen) Biss: Es gibt sehr effektive Gegenmittel.

Texas-Klapperschlange / Western diamondback rattlesnake / Crotalus atrox by Simon, auf Flickr
 
Nur für dich ein kurzer Einschub zum Thema Eichelspecht. :)

Hier sieht man einen der komplett durchlöcherten Bäume, bzw. die Reste davon (wobei wahrscheinlich erst der Baum tot war, dann kam der Specht) ;)

Danke für's Zeigen. Das ist schon beeindruckend und eine coole Szene. Deine ganze Serie hier macht aber wirklich Lust auf die Gegend, die Tierwelt finde ich schon sehr spannend.

Die Schlange ist auch wieder toll getroffen. (y)

.
 
Weiterhin sehr spannend und eindrucksvoll was es hier zu sehen gibt!

4) Die Reichweite der Schlange ist recht gering. Nur etwa die Hälfte der eigenen Körperlänge kann die Schlange bei einem Angriff überbrücken, solange sie nicht vorher eine aufrechte Position eingenommen hat.
Und wie hoch war dann dein Arbeitsabstand bei den 600mm in etwa?
 
Weiterhin sehr spannend und eindrucksvoll was es hier zu sehen gibt!


Und wie hoch war dann dein Arbeitsabstand bei den 600mm in etwa?

Die Schlange ist ziemlich genau an der Naheinstellgrenze, rund 430cm. Das war kein Problem in der Situation =)


Die Einsiedler-Musendrossel (hermit thrush) heißt mit lateinischem Namen Catharus guttatus. Guttatus heißt "gepunktet", was natürlich gut zu ihrer fleckigen Vorderseite passt. Dieses Exemplar wanderte in aller Frühe, kurz vor Sonnenaufgang, futtersuchend quer über einen kleinen Parkplatz. Ihre Ähnlichkeit mit unserer heimischen Singdrossel ist unverkennbar.

Die Einsiedler-Musendrossel ist aber viel mehr durch ihren Gesang als durch ihr Erscheinungsbild bekannt. Einst wurde ihr Lied als "the finest sound in nature" bezeichnet, der schönste Klang in der Natur. Und warum? Weil sie in perfekten Harmonien singt, die für das menschliche Ohr besonders ansprechend klingen. Dabei wählt sie diese Harmonien gezielt, denn es ist ebenso belegt, dass ihr Gesangsspektrum durchaus erlauben würde, auch disharmonische Klangkombinationen zu trällern. Hier ein Auszug aus einem Beitrag eines Wissenschafts-Magazins von 2014:

Tecumseh Fitch of the University of Vienna in Austria and colleagues analysed recordings taken in the wild of 70 full songs from this species. They isolated the frequencies corresponding to each note, and calculated the relationships between pitches appearing in each song.

Lo and behold, the vast majority of songs used notes that fitted the same simple mathematical ratios as human harmony. What's more, Fitch says the thrush can produce other notes - meaning it must choose to use these harmonic chords. The study shows a natural bias in the thrush towards certain harmonies, similar to those found in humans and some other birds, says Martin Braun of the Swedish organisation Neuroscience of Music in Karlstad, who says the study is an important contribution to the field.

Others remain cautious. Dale Purves of Duke University in North Carolina points out that it concerns just one species, and one component of music - pitch. "What does it all mean? That's unclear," he says. The study may explain why the hermit thrush song sounds melodious to our ear, but the debate over whether or not animals have music, and whether theirs is similar to ours, remains very much open.

Aber was bringt all die Theorie, wenn man den Gesang dann nicht hört. Hier also ein Link zu ihrem Gesang:


Letztendlich sind wir hier aber natürlich im DSLR-Forum, und es geht um die Fotografie. Hier also die Einsiedler-Musendrossel, wie sie früh morgens über den Boden streift:

Einsiedler-Musendrossel / Hermit thrush / Catharus guttatus by Simon, auf Flickr
 
Hier lernt man was... ich hab mir dein Ausschweifungen über den Gesang zwar durchgelesen, aber hab' mir eher gedacht "Naja, wie anders kann so ein Vogel schon singen??!"

Krass :oops:

.
 
Eine weitere Spechtart ist der Gilaspecht (Gila woodpecker). Er ist ein absoluter Wüstenspezialist und kommt nur im Südwesten der USA vor, im Bereich der Sonora-Wüste und etwas drum herum. Seine matten, pastelligen Farben passen natürlich ideal in das trockene, sandige Landschaftsbild der Gegend. Seinen Namen hat er vom Gila river, einem Fluss südlich von Phoenix. Gilaspechte brüten auch in Kakteen und gehören zu den wichtigsten Vögeln, die die Samen der riesigen Saguaro-Kakteen (Carnegiea gigantea) verbreiten.

Gilaspecht / Gila woodpecker / Melanerpes uropygialis by Simon, auf Flickr
 
Den Annakolibri (Anna's hummingbird) hatte ich ja schon mal vorgestellt.

Der Körper des Kolibris ist unglaublich, aus menschlicher Perspektive. 400 bis 600 Schläge pro Minute leistet das Herz, und das im Sitzen (Vergleich Mensch: etwa 80). Im Extremfall geht es bis auf 1200 Schläge pro Minute, und eine Atemfrequenz von rund 250 Zügen pro Minute. Mit ihren 15-90 Flügelschlägen pro Sekunde können sie unglaubliche Manöver ausführen.

Annakolibri / Anna's Hummingbird / Calypte anna by Simon, auf Flickr
 
Danke euch @Holger Leyrer und @INGOAL18

Die deutschen Namen der Kolibris sind teilweise recht gewöhnungsbedürftig. Die "Rotrücken-Zimtelfe" (rufous hummingbird) hat ihren Namen aber natürlich ihrem rostbrauen Erscheinen zu verdanken. Das Männchen, hier im Bild, glänzt im richtigen Licht in kräftigsten Zimtfarben. Die Rotrücken-Zimtelfe ist die am weitesten nördlich auftretende Kolibriart überhaupt und kommt bis ins südliche Alaska vor. Sie überwintern in Mittelamerika. Entsprechend war das hier fotografierte Exemplar auf seiner Wanderung in den Süden.

Rotrücken-Zimtelfe / Rufous hummingbird / Selasphorus rufus by Simon, auf Flickr
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten