Ähm, doch. Du hast die Kamera technisch nicht verändert, es ist technisch immer noch eine "Farbdigitale". Das Bild wird dann nur in der Software auf S/W gewandelt, die techischen Beschränkungen bleiben. Noch schlimmer, Du hast Dir, durch die Codierung in ein JPEG in der Kamera selber auch noch den Dynamikumfang des Rohbildes deutlich reduziert. Es ist nicht das Gleiche, als würdest Du bei einer Analogen einfach einen S/W-Film einlegen. Eine Analoge Kamera ist weder farbig noch monochrom, die Eigenschaft wird alleine durch den Film bestimmt. Bei den Digitalen ist das etwas anders. Da kann man nicht einfach "einen anderen Film einlegen". Da gibt es auch keine "Lichtempfindlichkeit" in dem Sinne, der Sensor wird nicht "Empfindlicher", wenn ich die Kamera von ISO100 auf ISO400 umstelle. Ich ändere damit die Signalverstärkung relativ am Anfang des Signalweges. Deswegen ist das "Rauschen" eines Sensors auch etwas anderes als das "Korn" beim Film.
Eine Digitalkamera, die in Farbe aufzeichnen kann, zeichnet immer in Farbe auf. Was nachträglich in Software passiert, ist da eine andere Geschichte. Es gibt nur sehr, sehr wenige Kameras auf dem Markt, die wirklich mechanisch entweder Sperrfilter oder Bayer-Filter wegklappen, die kann man insgesamt an einer Hand abzählen.
Schön, dass Du mich zitierst, unschön, dass Du absichtlich den Teil weglässt, der der entscheidende, da erklärende ist. Ich schrieb:
"Es geht in dieser Diskussion nicht darum "mal das eine oder andere Bild in S/W zu konvertieren", sondern darum,
dass das Fotografieren mit einer auf S/W gestellten Kamera exakt und zu 100% das Gleiche ist wie das Fotografieren mit einer Monochrom.
Hier wie da gehe ich raus und suche S/W Motive und keine Farbmotive und knipse sie dann. Ende der Geschichte.
Der Unterschied existiert einzig und allein in der sich anschließenden EBV."
Soll heißen, es gibt während der Tätigkeit des Fotografierens keinen Unterschied.
Du versuchst jedoch immer und immer wieder, von der Tätigkeit (Was tue ich beim Knipsen? Wie gehe ich vor? Welche Gedanken muss ich mir machen? Wie finde ich meine Motive? udgl.) hin zur Technik und auf Unterschiede in der Verarbeitung (sei es nun kameraintern oder am Rechner) abzuschweifen, die jedoch beides nichts mit dem Fotografieren als Tätigkeit zu tun haben, also dem was bis zu dem Zeitpunkt passiert, in dem der Auslöser gedrückt wird.
Da Du den Unterschied bis jetzt trotz mehrfachen Hinweises ganz offensichtlich noch immer nicht verstanden hast, versuche ich es jetzt mal ganz niederschwellig.
Stell' Dir vor, Du hättest im heimischen Wohnzimmer zwei 10l Eimer stehen. Der eine ist gefüllt mit einer Menge kleiner Goldbarren, die insgesamt 20kg wiegen, der andere ist gefüllt mit verrosteten Eisenabfallstücken, die insgesamt ebenfalls 20kg wiegen (Welchen Eimer Du jetzt als Gleichnis für welche Kamera ansiehst, bleibt Dir überlassen).
Deine Aufgabe (also deine Tätigkeit) besteht nun darin, einen der Eimer zum Nachbar zu tragen und ihm diesen mit dem Satz "Hier, schenke ich Dir!" in die Hand zu drücken (dies entspricht dem Moment des Auslösens der Kamera).
Ich behaupte nun, dass es, was deine Tätigkeit angeht(!), völlig egal ist, ob Du den Eimer mit Gold nimmst oder den Eimer mit Eisenschrott. Deine Tätigkeit wäre zu 100% diesselbe.
So. Und nun kommst Du und protestierst: "Stimmt nicht! Gold ist schließlich kein Eisenschrott! Und die Reaktion des Nachbarn wäre ebenfalls völlig unterschiedlich! Usw. usf.
Das ist für sich genommen ja auch alles richtig, hat halt aber nichts mit dem Tun, der Tätigkeit zu tun. Und nur um die Tätigkeit geht es, wenn ich sage, dass es nicht stimmt, das "man mit einer Monochrom anders fotografiert".
So geht das jetzt schon die ganze Zeit. Niemand will Dir Deine Mono madig machen. Freu Dich dran. Fotografiere damit anders als mit Deinen anderen Kameras. Alles gut. Nur behaupte nicht, dass man mit einer Monochrom anders forografieren würde als man das mit jeder anderen (auf S/W gestellten) "Farbkamera" tun könnte, wenn man denn ein Mindestmaß an Selbstbeherrschung hat und nicht der Versuchung erliegt, auf Farbe umzuschalten, obwohl man doch losgezogen war, um S/W zu knipsen.
Aber vielleicht liegt ja genau DA der Hase im Pfeffer, dass Du eben nicht über diese Selbstdisziplin verfügst und DANN macht es natürlich schon einen Unterschied, ob Du mit ner Mono oder einer Allfarbenkamera losziehst, klar. Das liegt dann aber in letzter Konsequenz nicht am Sensor, sondern an Deiner Willensstärke.
Eine auf s/w gestellte digitalkamera ist immer noch eine Farbkamera. Auch ein arretiertes Zoomobjektiv bleibt ein Zoomobjektiv und wird nicht zu einer Festbrennweite. Ich kann ein Porsche-Wappen auf einen Fiat Panda kleben, es bleibt immer noch ein Fiat Panda.
Auf den Autovergleich gehe ich nicht ein, da Du im Grunde selbst weißt, dass er Blödsinn ist.
Was den Vergleich mit dem Zoomobjektiv angeht, so veranschaulicht er sehr schön, wo Dein Denkfehler liegt. So wie Du Unterschiede in der Handhabung deiner unterschiedlich konzipierten Kameras dem Sensor zuschreibst, so verwechselst Du auch hier Ursache und Wirkung.
NATÜRLICH bleibt ein arretiertes Zoom ein Zoom, aber es gäbe in der Handhabung(!)
absolut keinen Unterschied zu einer FB, wenn Gewicht, Größe und Blende identisch wären und die Bedienelemente einander entsprächen*. Auch hier hinge es wieder einzig und allein von der Disziplin des Fotografen, sprich davon ab, ob er der Versuchung widerstehen könnte, auf eine andere Brennweite zu wechseln. Wäre er konsequent und ließe das Zoom auf 50mm arretiert, weil er an diesem Tag ja nur mit 50mm knispen wollte, dann wäre das Fotografiererlebnis 1:1 das Gleiche wie mit einer FB.
Nur um dir das nochmal zu veranschaulichen. Denke Dir mal 3 Objektive:
1. Zoom 35-70, auf 50mm arretierbar, 60x60mm groß, 300g schwer
2. FB 50mm, 60x60mm groß, 300g schwer
3. FB 50mm, 160x90mm groß, 900g schwer
Da bliebe das Zoom auch ein Zoom und doch hätte man mit ihm ein identisches Fotografiererlebnis wie mit der FB 50mm Nr.2, wohingegen sich das Fotografiererlebnis mit FB 50mm Nr.3 deutlich unterscheiden würde und zwar von beiden(!) anderen Objektiven, dem Zoom UND der FB.
Der springende Punkt bzw. die springenden Punkte sind also Größe+Gewicht (und ggf. Lichtstärke), aber nicht die Möglichkeit der Zoomens (solange der Fotograf charakterstark ist).
*als Analogie zu identischen Kameras, die sich lediglich vom Sensor her unterscheiden
Aber wer seine S/W-Filme im Drogeriemarkt zum entwickeln abgibt, der wird auch keinen Unterschied sehen zwischen einem JPEG einer monochromen und einer Farbkamera, die sind beide Murks, wie auch der entwickelte Film am Ende enttäuscht.
Zum gefühlt hundertsten Mal: Es geht in dieser Diskussion NICHT um Unterschiede im Ergebnis. Es geht darum, dass die Behauptung, "Man fotografiert mit einer Mono anders" so einfach nicht zwingend zutrifft.
Bei Deinen analogen Filmen legst Du selber Hand an, aber Deine digitalen Bilder vertraust Du der Aushilfe, a.k.a. JPEG-Engine an?
Mal abgeshen davon, dass ich digitales S/W eh als eine absolute Krücke ansehe, tue ich das ganz und gar nicht. Ich habe geschrieben, dass man Farbe mit einem Klick in S/W wandeln kann, mehr nicht. Eine weitere Bearbeitung, ob vorher oder nachher, bleibt davon völlig unberührt. Wozu sollte das auch ausdrücklich erwähnt werden? Das macht man bei der Mono schließlich ebenfalls und ich antwortete lediglich auf deine Bemerkung, dass Dich das Konvertieren nerven würde (oder so ähnlich).
Was stimmt mit Dir nicht?
Keine Ahnung, aber so langsam glaube ich immerhin zu wissen, was mit Dir nicht stimmt.