Ich denke, der oft herangezogene Leica-Canon-Vergleich kommt auch einfach daher öfter zustande, dass viele R-Leicaner die Adaptierung zumindest einiger ihrer geliebten Leica-Optiken an Canon-Bodies betrieben haben und daher mehr Erfahrungswerte mit Canon als z.B. mit Nikon vorlagen. Die Canon 5D wurde in diesem Kontext schon fast als die "beste Leica aller Zeiten" propagiert.
Nochmal zur Ausgangs-Fragestellung und zur Einschätzung, ob die Probleme nun geringfügig oder schwerwiegend seien, meine Meinung zur Sache:
Was die M8 angeht, stehen gerade einer "M-Leica" Kinderkrankheiten maximal schlecht zu Gesicht. Als Inbegriff von edler Simplizität gepaart mit legendärer Robustheit und minimalistischem - fast schon spartanisch anmutendem Bedienkonzept tappst die M-Leica nun geradewegs in die digitalen Trittschlingen. Banding-Probleme bei höchsten Empfindlichkeiten oder bei starker nachträglicher Bildaufhellung mag ich ja noch irgendwo nachvollziehen und entschuldigen, aber Sensor-smear, 8-bit-Limitation und gar der IR-Bug sind gerade in Anbetracht der Exzellenz, die das M-System für sich beansprucht a) des Schlechten zu viel und b) technisch vorhersehbar. Wer glaubt, anders als alle anderen ein IR-Blockfilter weglassen zu können, der müsste sich seiner Sache doch eigentlich ganz besonders sicher sein! Wer die kontrastreichsten Objektive im Programm hat und viel Werbe-Wind um die perfekte "tonale Differenziertheit" macht, der wird doch auf Dynamik/Kontrastwiedergabe und Farbtiefe der Abtastung des Sensors eigentlich ein ganz besonderes Augenmerk legen müssen.
In diesem Sinne halte ich die Probleme der M8 trotz vieler positiver Aspekte der Kamera dennoch für unverzeihlich.