Bildstil:Natürlich
Schärfe:5 von 7
Die Schärfe auf 5 ist m.E. bei weitem zu stark. Ein Wert von 2, allerhöchstens 3, ist gerade noch erträglich. Mit höheren Werten erhält man fürchterlich "zerknitterte" Bilder mit starken Halos an Kontrastkanten - Bilder also, die irreparabel ruiniert sind.
Auch bei Bearbeitung von Raw-Dateien mit DPP gehe ich nicht über einen Schärfungswert von 3 (bei USM-Schärfung); meist bleibe ich bei 2.
Sogar mit einem Schärfungswert von 0 aufgenommene Bilder sind bei Verkleinerung auf Bildschirmgröße in meinen Augen scharf genug. Am besten ist eine auf das Ausgabeformat abgestimmte Schärfung - auch mit alternativen Schärfungsmethoden und selektiver Anwendung - in einem externen Bildverarbeitungsprogramm.
Wichtig ist auch der Wert für den Kontrast. Um bei Aufnahme von JPEGs eine erträgliche Eingangsdynamik zu erzielen (hier ist Canon von Haus aus etwas schwach auf der Brust), habe ich den Kontrast bei den vorinstallierten PictureStyles auf -4 bis 0, meist auf -2, je nach konkretem Anwendungsfall.
Gern verwende ich aber auch den PictureStyle "
flaat_10" mit folgenden Werten:
Schärfung: 2
Sättigung: 0
Kontrast: -2 (bei hochkontrastigen Szenen: -4)
Farbton: 1 (etwas grüner, ist Geschmacksache)
Mit diesem - auf die angewendete Gradationskurve bezogen - sehr "flachen" PictureStyle (daher auch der Name) ist es ohne Weiteres möglich, mindestens 10 Blendenwerte verlustlos im JPEG unterzubringen. Auch der Raw-Fotograf profitiert von seiner Verwendung bereits in der Kamera, da er bei der Bildvorschau in der Kamera besser abschätzen kann, welches Potential in den Lichtern und Schatten steckt. Bei den anderen mitgelieferten PictureStyles kommt es in extremen Lichtsituationen ja viel schneller zu ausfressenden Lichtern und absaufenden Schatten. Der PictureStyle "flaat_10" ist viel neutraler, als die PictureStyles "Natürlich" oder "Neutral" und somit ein idealer Ausgangspunkt für Raw-Entwicklungen.
Bei Raw-Entwicklung verwende ich in Canon DPP folgende Werte (in eckigen Klammern die Tabs der Werkzeugpalette). Natürlich wende ich gleichbleibende Einstellungen zuvor auf alle CR2-Dateien eines Ordners an, passe danach nur die Bilder individuell an, die weiterer Anpassung bedürfen, und konvertiere dann alle Bilder per Batchverarbeitung auf einmal.
[RAW]
- Einstellung Helligkeit (EV-Korrektur): je nach Bedarf; meist 0 oder -0,3 , da ich immer ETTR (expose to the right) mithilfe des RGB-LiveHistogramms belichte
- Einstellung Weißabgleich: Aufnahme-Einstellungen (=Tageslicht/Sonne, ca. 5400 Kelvin, für den Erhalt der natürlichen Farbstimmung)
- Bildart (PictureStyle): "Flaat_10"
- Kontrast: -2
- Lichter: 0 bzw. Anpassung je nach Bedarf
- Schatten: 0 bzw. Anpassung je nach Bedarf
- Farbton: 1
- Farbsättigung: 0
- Unschärfemaske
Stärke: 2
Feinheit: 7
Schwelle: 1
[RGB]
- Leichte Tonwertkorrektur im RGB-Tab, je nach Bedarf
[NR/ALO]
- RAW
Helligkeitsrauschen: 0
Farbrauschunterdrückung: 1
[Objektiv]
- Objektivfehlerkorrektur
Vignettierung: 66
Chromatische Aberration: 100
Farbunschärfe: EIN
Verzeichnung: (bei Landschaft AUS / (bei Architektur EIN, je nach Bedarf
Nicht erwähnte Einstellungen nehme ich nicht vor bzw. verändere ich nicht.
Die "Digitale Objektivoptimierung" sollte man m.E. meiden. Die Ergebnisse wirken künstlich überschärft.
Der neben "marvels_cine_v34" und "flaat_11" normalerweise von EOS-Videografen bevorzugte PictureStyle "flaat_10" sollte sich mithilfe von Bing oder Google im Netz finden lassen. Wer nicht fündig wird, kann mir auch eine PN schicken.
Es gibt im Netz auch ein Zip-Paket mit 158 Picture Styles, das sich mithilfe des Suchstrings "158 VW Collection CPS" finden lassen sollte. In der Sammlung sind sogar Kuriositäten wie "Flaat +20" enthalten. Das Rauschen in den Schatten dürfte damit in's Unermessliche steigen.